Gemeinschaft. Verortung. Zugehörigkeit. Allerorten wird heute das Wir beschworen mal kämpferisch, mal solidarisch, mal völkisch.
So gemeinschaftsstiftend das Wir auch daherkommen mag, es schafft immer auch Differenz, eine Abgrenzung zu all jenen, die
nicht dazugehören.
Schon seit einiger Zeit scheinen die Wirs immer weiter auseinanderzudriften. An den Bruchstellen entstehen Klüfte und scheinbar
unlösbare Konflikte, denn Zugehörigkeit bestimmt über Möglichkeiten. Wie darauf reagieren? Gibt es eine Vision von Solidarität
jenseits aller Wirs?
Die Dramatiker *innen des kommenden Festivals geben den brennenden Fragen unserer Zeit in ihren Texten einen Raum. In
Lesungen, Diskussionen, Performances und Inszenierungen thematisieren sie Frustration, Hoffnung und Wut, auf der Suche nach
etwas, das sich wieder Wir nennen lässt.